Radwege im Winter

Radwege sind jetzt im Winter echte Problemzonen und trotzdem fahren immer mehr Menschen auch im Winterhalbjahr mit dem Rad (auch mit Anhänger) oder dem Lastenrad. Die Bordsteinradwege, Radwege mit Gegenverkehr (auch auf Strecken mit Gefälle), enge Kurvenradien und holprige Beläge sind bei winterlichen Bedingungen schlechter zu befahren als im Sommer. Sind die Radwege von Schnee oder Laub bedeckt oder sind sie vereist, ist die Nutzungspflicht des sonst benutzungspflichtigen Radwegs aufgehoben. Radfahrer dürfen dann auf die Autofahrbahn ausweichen, die ist meist schneller schnee- und eisfrei. Doch viele Radler fühlen sich dabei nicht wohl, weil ihnen der Autoverkehr rücksichtslos und gefährlich erscheint – auch verstehen viele Pkw-Fahrer nicht, warum sich plötzlich ein Radfahrer mit ihnen die Spur teilt. Dazu kommt vielleicht auch noch eine verengte Fahrbahn durch aufgetürmten Schnee am Fahrbahnrand. Hier hat der ADFC einen Tipp für die Autofahrer: Fahrweise auf die rutschigen Bedingungen einstellen und Rücksicht auf Radfahrer nehmen. Statt des vorgeschriebenen Überholabstands von 1,5 Metern sollten besser zwei Meter Abstand eingehalten werden, auch wenn die Schutzstreifenmarkierung nicht zu erkennen ist. Wir werden weiter für die Verbesserung der Radwegeinfrastruktur (zum Beispiel mehr Fahrradstraßen) arbeiten, damit die Radfahrerinnen und Radfahrer ganzjährig sicher unterwegs sein können.

Biberach Kommunal 02/2024 – Silvia Sonntag